5. Sonntag nach Epiphanias
Wochenspruch: „Der Herr wird ans Licht bringen, was im Finstern verborgen ist, und wird das Trachten der Herzen offenbar machen.“ 1. Korinther 4,5b
Leitmotiv: Die Zeit in Gottes Hand
Schade, dass der 5. Sonntag nach Epiphanias im Kirchenjahr nur selten vorkommt – nur dann, wenn die Fastenzeit sehr spät beginnt. Es gibt nur wenig Zeit für das Thema „Zeit“. Aber um mit der Zeit gut zurechtzukomen, müssen wir uns Zeit nehmen.
Zeit nehmen: Weil Zeit zur Verfügung steht. Immer. Sofern ich frei bin zu entscheiden, ist sie da, die Zeit, und stellt sich mir zur Verfügung: „Mach mit mir, was du möchtest!“ Die Zeit, mein treuer, sehr verlässlicher Diener.
Noch nie hat die Zeit einen Menschen beherrscht. Zeitdruck gibt es nicht, denn die Zeit drückt nicht. Sie dient. Sie hat immer nur die Qualität, die wir ihr geben. Ich kann sie mir nehmen und ich kann sie füllen, ausgestalten. Wie ich will.
Und darum kann ich auch jede Zeit in Gottes Hände legen, wenn ich will. Die vergangene, an der ich nichts mehr ändern kann. Damit Gott sagt: „Hab keine Angst, da rächt sich nichts. Es ist Friede, weil ich es so will. Es ist gut so, wie es ist, weil ich es sage. Friede mit dir!“ Die zukünftige, weil sie noch unverfügbar ist. Damit Gott sagt: „Mach dir keine Sorge, denn ich sorge vor für dich. Ich weiß schon, was kommen wird. Und ich herrsche darüber. Es wird gut sein für dich – du wirst es sehen. Ich garantiere es dir.“ Dann bin ich frei, um heute zuzugreifen: Ich bediene mich. Ich nehme die Zeit dieses Tages selbst in die Hand und mache einen vernünftigen Plan. 24 Stunden Zeit! Eine spannende Herausforderung und ein großartiges Geschenk.
Ach ja, und dann war da noch der Wochenspruch: Gott weiß, wie ich es meine, sagt er mir. Tröstlich ist das. Gott erinnert sich. Er versteht mich zutiefst. Er liebt mich wirklich. Der gute, wahre Vater.
Hans-Arved Willberg