4. Sonntag nach Epiphanias
Wochenspruch: „Kommt her und sehet an die Werke Gottes, der so wunderbar ist in seinem Tun an den Menschenkindern.“ Psalm 66,5
Leitmotiv: Gott herrscht über die Naturmächte
Wunderbar. Wundersam. Verwunderlich. „Ehrlich gesagt, ich bin nun doch etwas verwundert.“ Wir wundern uns, wenn wir etwas nicht verstehen. Wenn es kommt, wie ich will, dann freue ich mich: Wunderbar! Wenn es nicht kommt, wie ich will, dann bin ich enttäuscht, deprimiert, ärgerlich.
Jesus steht im Boot auf und gebietet Sturm und Wellen. Es wird ganz still. Erdbeben begraben Zehntausende unter Trümmern, Tsunamis schwemmen Menschenleben weg wie der Strahl im Waschbecken meine Essensreste. Oh Gott, wie groß bist du.
Verstehst du Auschwitz? Verstehst du Haiti? Ich wundere mich.
Verstehst du, dass wir auf diesem hochexplosiven Feuerball mit der hauchdünnen Schale ein wunderschönes Leben führen können? Dass es auf dieser Erde Paradiese gibt?
Hiob findet ins Leben zurück, als ein Gewitter tobt. Da versteht er, dass es wenig zu verstehen, aber viel zu wundern gibt. Da löst sich sein Krampf. Er löst sich aus dem Clinch. Er lässt Gott los und wendet sich dem Leben zu. Und hört Gott reden. Ganz anders als bisher. Wundersam neu.
Hans-Arved Willberg