2. Sonntag nach Epiphanias
Wochenspruch: „Das Gesetz ist durch Mose gegeben; die Gnade und Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden.“ Johannes 1,17
Leitmotiv: Jesus bringt Freude ins Leben
Es gibt mehr. Das Gesetz des Mose war eine wirklich tolle Sache. Revolutionär im Kontext der orientalischen Gottkönigspolitik des zweiten vorchristlichen Jahrtausends. Ungleich humaner. Echter Fortschritt. Stringent abgeleitet von dem einen Gott Israels, dem Gott, der sein nahes Dasein zusagt, der das Kleine groß macht, der Gerechtigkeit und Barmherzigkeit liebt, dem Gott, der sieht.
Aber es gibt mehr. Die Propheten haben es angekündigt, aber wer hat es wirklich geglaubt? Und die es glaubten, konnten es nicht fassen. Sie ahnten es nur.
Es gibt mehr: Gnade und Wahrheit. Das Gesetz ist ein Zaun. Gnade und Wahrheit hebt ihn weg. Denn Gnade und Wahrheit lässt sich nicht reglementieren. Und macht vor keiner Grenze halt. Setzt sich unaufhaltsam durch. Ist unersättlich. Duldet keine anderen Götter neben sich.
Alles muss Gnade werden, alles Wahrheit. Alle Gnadenlosigkeit und alle Lüge muss schwinden wie die klamme Morgenfeuchte nach der Nacht. Überall hin muss die Sonne.
Herr Jesu, Gnadensonne, wahrhaftes Lebenslicht.
Hans-Arved Willberg