Im Iran soll ein christlicher Pastor erhängt werden, weil er vom Islam zum Christentum übergetreten ist. Das Urteil ist gefällt. Die öffentliche Aufmerksamkeit dem sich hinziehenden Prozess gegenüber und entsprechende Proteste haben in der Vergangenheit anscheinend in seinem Fall schon bewirkt, dass es bis dato noch nicht zu Urteil und Hinrichtung kam. Es besteht also eine gewisse Chance, dass ein deutlicher Aufschrei des Protests auch jetzt wieder etwas zu seinen Gunsten bewirkt. Darum rufe ich zur Beteiligung an der Unterschriftenaktion zu seiner Rettung auf (s. unten).
In Afghanistan sind mittlerweile schon Menschen getötet worden, weil unvorsichtige US-Soldaten Koranschriften für Abfall gehalten und verbrannt hatten. Stellt euch vor, in einem christlichen Land würde jemand zum Tod verurteilt, weil er vom Christentum zum Islam übergetreten ist. Wie wäre die Reaktion in der islamischen Welt? Nicht auszudenken!
Wir dürfen nie und nimmer auch nur in Erwägung ziehen, Gleiches mit Gleichem zu vergelten. Aber wir sind erstens moralisch verantwortlich und zweitens müssen wir uns fragen, welche Zeichen wir setzen: In welchem Verhältnis steht das zueinander: Wütende und militante Reaktionen auf „Vergehen“ wie eine Mohammed-Karrikatur oder Koranverbrennungen aus Unachtsamkeit auf der einen Seite und Gleichgültigkeit gegenüber dem Schicksal eines Menschen, dessen „Vergehen“ darin bestand, seine Religion zu wechseln – und dafür zum Tod verurteilt ist! – auf der anderen? Die Botschaft wäre doch wohl eindeutig diese: „Unser christlicher Glaube noch unsere damit zutiefst verbundene Freiheit und Toleranz sind uns so wenig wert, dass wir uns nicht beim Alltagsgeschäft stören lassen, wenn wir damit konfrontiert werden, dass ein Unrechtsregime stellvertretend für uns alle einen von uns foltert und erhängt.“
Die einzig angemessene Antwort ist eine große Welle des friedlichen Protests – eines Protests ähnlich dem in Dresden gegen den Rechtsradikalismus, eines Protests, der sich sehr deutlich unterscheidet von den destruktiven Demonstrationen des Hasses.
Wir dürfen uns nicht vom Mythos des „Tropfens auf den heißen Stein“ irritieren lassen. Aus den kleinen Tropfen kann ein Regen werden. Darum bitte ich, dass Ihr das Informations-pdf unten lesen und zusammen mit dem Unterschriftenformular downloadet. Druckt das Formular aus und versendet die pdfs über Eure Verteiler weiter bzw. stellt den Link zu diesem Blog her. Und faxt sofort die Unterschriftlisten an die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM). Nicht irgendwann, sondern gleich.
01.03.2012: Amnesty International (ai) hat einen Brief vorgefertigt, der direkt an die Regierung des Iran geschickt werden kann, s. unten. Auch Amnesty International bestätigt, dass solche Aktionen nicht ohne Wirkung bleiben! Das Porto kostet 75 Cent.
Briefvorlage Anmesty International.